Der Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt bringt nicht nur erhebliche CO2 Einsparungen, sondern wird durch den Einsatz von digitalen Lösungen maßgeblich unterstützt. Die Straßenbauindustrie steht vor einem Wendepunkt, an dem Innovationen und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Eine der wegweisenden Entwicklungen ist der Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt (NTA), der nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern auch zu geringeren gesundheitlichen Belastungen während des Einbaus auf der Baustelle führt. Digitale Lösungen können den Einbau von NTA unterstützen und damit zur Verbreitung beitragen.
In Deutschland ist geplant, ab 2025 ausschließlich temperaturgesenkten Asphalt einzusetzen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit im Straßenbau. Die Produktion und der Einbau von NTA durch geringere Temperaturen im Vergleich zu herkömmlichem Asphalt führt zu einem geringeren Energieverbrauch während der Produktion und zu niedrigeren Emission während des Einbaus. Bereits eine Reduktion der Asphalttemperatur von 30° bewirkt eine Reduktion des Energiebedarfs um durchschnittlich 9 kWh / to. Bei einer gesamten Produktionsmenge von ca. 212 Mio. to. Asphalt pro Jahr innerhalb der EU-27 könnte eine Ersparnis von ca. 1.900 Mio kWh an Energie oder ca. 380 Mio. to CO2 Emissionen pro Jahr realisiert werden.
Dies macht NTA zu einer umweltfreundlichen Alternative, die den ökologischen Fußabdruck des Straßenbaus nachhaltig positiv beeinflusst. Auch die Emissionen auf der Baustelle werden entscheidend reduziert, was sich positiv auf den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter auswirkt.
Digitale Lösungen spielen beim Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt eine entscheidende Rolle. Cloud-basierte Plattformen und mobile Anwendungen erleichtern den Informationsaustausch und die Koordination zwischen den Akteuren im Straßenbau, wodurch eine effizientere Zusammenarbeit und einer Steigerung der Gesamteffizienz erreicht wird. Diese Effizienz ist vor allem im Bereich der Logistikkette notwendig. Durch die niedrigere Temperatur während der Produktion kommt der Asphalt auch mit niedrigerer Temperatur auf der Baustelle an. Da jedoch für den Einbau und die Verdichtung eine bestimmte Mindesttemperatur vorausgesetzt ist, verkürzt sich der Zeitraum zwischen Lieferung und Einbau. Informationen über die erwartete Ankunftszeit des LKWs auf der Baustelle sowie seine Beladetemperatur helfen den Mitarbeitern auf der Baustelle, den Arbeitsprozess so zu organisieren, dass keine Wartezeiten bei der Entladung auftreten und der Asphalt trotz niedrigerer Ankunftstemperatur optimal eingebaut werden kann.
In dieser begrenzten Zeitspanne ist auch eine präzise Kontrolle der Temperatur und Verdichtung von entscheidender Bedeutung. Durch die flächendeckende digitale Überwachung kann der Fahrer der Walze gezielt und rasch dort verdichten, wo es erforderlich ist. Dies maximiert die Effizienz des Verdichtungsprozesses und gewährleistet eine gleichmäßige Verdichtung des NTA, selbst unter den erschwerten Bedingungen. Zusätzlich ermöglicht die präzise Echtzeitüberwachung ein sofortiges Erkennen von Abweichungen, sodass die Fahrer noch darauf reagieren können.
Die Digitalisierung eröffnet der Straßenbauindustrie eine Vielzahl von Möglichkeiten und unterstützt bei der Lieferung und dem Einbau von NTA. Damit kann ein wesentlicher Beitrag für einen nachhaltigen Straßenbau geleistet werden.