Die Startbahn 10/28 am Flughafen Zürich ist eine wichtige Anlaufstelle im europäischen und internationalen Flugverkehr. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung als Drehscheibe für zahlreiche Flugverbindungen musste die Generalsanierung ausschließlich nachts durchgeführt werden. Die Bauunternehmen Walo Bertschinger AG, Implenia Bau AG, Eberhard Bau AG, Marti AG und Letech AG haben sich dieser anspruchsvollen Aufgabe gestellt. Insgesamt wurden während 70 Nächten die vorhandenen Betondeckenabschnitte durch zwei Asphaltschichten ersetzt. Die Sanierung erfolgte jeweils zwischen 23:00 Uhr abends und 06:00 Uhr morgens.
Das knappe Zeitfenster erforderte eine präzise Planung sowie Echtzeit-Überwachung der Arbeitsschritte und eine umfassende Qualitätssicherung. Fehler beim Asphalteinbau, wie unzureichende Verdichtung, hätten die Freigabe am nächsten Morgen verhindert und den Flugplan erheblich gestört. Oftmals entstehen Qualitätsmängel auf Baustellen aufgrund mangelnder Vernetzung der beteiligten Akteure oder inkompatibler Systeme. Die Firma Q Point ist ein Experte in der Digitalisierung von Bauprozessen und bietet Softwarelösungen zur Unterstützung von Bauprozessen sowie zur Temperaturaufzeichnung und Verdichtungskontrolle beim Asphalteinbau an. Diese Lösungen verknüpfen die Arbeitsschritte nahtlos, minimieren Systembrüche und steigern die Effizienz und Qualität der Baumaßnahmen.
Die Bauunternehmen nutzen die Software Q Site zur Planung und Überwachung des Bauablaufs auf der Baustelle. Sämtliche Asphaltfertiger und Walzen wurden mit dem Qualitätssicherungs- und Dokumentationssystem Q Machines ausgestattet, welches hilft, die Verdichtungstätigkeit und Oberflächentemperaturen während des Asphalteinbaus zu überwachen. Abweichungen von den Zielwerten werden visualisiert, sodass die Fahrer sowohl die optimale Anzahl an Überfahrten durchführen können als auch im idealen Temperaturbereich einbauen und verdichten können. Dadurch wird die notwendige Qualität auf einfache Art und Weise sichergestellt.
Die Asfatop AG und die BAV Belag AG Volketswil produzierten und lieferten das Asphaltmischgut. Das Mischwerkspersonal dieser beiden Werke war in die digitale Prozesskette und den damit verbundenen Informationsfluss integriert. Die nächtlichen Mischgutbestellungen konnten digital zwischen der Baustelle und dem Mischwerk ausgetauscht werden, einschließlich der Koordination des Transports und der elektronischen Übermittlung der Lieferscheine. Bauleiter und Polier hatten jederzeit Zugriff auf den aktuellen Stand der Lieferungen, was eine erhebliche Sicherheit schafft.
Q Machines und Q Site im Einsatz.
In einem Bauprojekt dieser Größenordnung und mit zeitkritischen Anforderungen ist Transparenz über die Arbeitsvorgänge und Prozesssicherheit entscheidend. Die Vernetzung aller beteiligten Stellen und Personen sowie die rasche Verteilung von entscheidungsrelevanten Prozessinformationen bilden die Grundlage dafür. Ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen den Mischanlagen und der Baustelle, digitale Kommunikation und sichere Prozessabwicklung ermöglichte eine planmäßige Abwicklung in jeder Nachtschicht, so dass der Flugbetrieb immer morgens pünktlich freigegeben werden konnte. Gerade bei nächtlichen Asphalteinbauten gestaltet sich die visuelle Überprüfung der Asphaltschichten schwierig. Hier bietet die flächendeckende Verdichtungskontrolle durch Q Machines mit fortlaufender bildlicher Darstellung der Ergebnisse klare Vorteile. Die gesammelten Daten können für Nachkontrollen, fortlaufende Qualitätsanalysen und Dokumentationen genutzt werden, da Arbeitsergebnisse und Einbaufortschritt automatisch und vollständig dokumentiert werden. Auf einer Baustelle dieser Größenordnung ermöglicht dies schnelle Reaktionen und Verbesserungen für die kommenden Arbeitsschichten.
Nutzung der sanierten Piste 28.
Die Herausforderung, die komplexen Bauarbeiten ausschliesslich nachts durchzuführen, wurde dank der innovativen Software von Q Point gemeistert. Die digitale Prozesssteuerung und Vernetzung aller Beteiligten ermöglichten eine effiziente und qualitativ hochwertige Durchführung der Bauarbeiten. Die Transparenz über die Arbeitsvorgänge und der sichere Informationsfluss trugen wesentlich zum Erfolg des Projekts bei. Die Verwendung von Q Machines zur Verdichtungskontrolle und Dokumentation des Einbaus erwies sich als besonders hilfreich, um den reibungslosen Ablauf der Baustellenarbeit sicherzustellen. Insgesamt zeigt dieses Projekt, wie digitale Technologien die Asphaltindustrie massgeblich positiv verändern und zu einer Steigerung von Effizienz, Qualität und Prozesssicherheit beitragen können. Die erfolgreiche Sanierung der Startbahn 10/28 am Flughafen Zürich dient somit als herausragendes Beispiel für den Nutzen von digitalen Lösungen im Asphaltstrassenbau.